Gresgen

seit 1627

Drei Tage vor Weihnachten, im Jahr 1985, wurde offiziell die Altbadische Vogtei Gresgen gegründet. Die Geschichte der Fasnacht in Gresgen ist allerdings älter und die fasnächtlichen Aktivitäten der Gresger gehen bis Anfang der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Gresgen ist der einzige Zeller Ortsteil, der in der Vergangenheit nicht zum katholischen Vorderösterreich gehörte, sondern unter evangelischer, badischer Herrschaft war. In evangelisch geprägten Landesteilen wurde das Feiern von Fasnacht während der Reformation untersagt und lebte später meist nie mehr auf, nur die Buurefasnacht , die eine Woche später gefeiert wird, wurde teilweise in verschiedenen Orten durchgeführt. Aber die Gresger zog es immer wieder an die Fasnacht nach Zell, wo man gerne am Hemdglunki teilnahm, sich den Umzug oder das Altwiiberrenne ansah.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Landwirtschaft in Gresgen an Bedeutung und immer mehr Nebenerwerbslandwirte kamen nach Zell, um in den Industriebetrieben zu arbeiten. Auch hier war es wieder Hans Fräulin, der die Gresger Arbeiter ansprach und sie bat, am Zeller Umzug mit einem Wagen teilzunehmen. So kam es, dass 1955 erstmals ein Umzugswagen von Gresgen in Zell zu bestaunen war, der auf Anhieb den zweiten Platz eroberte. Seitdem sind die Gresger jedes Jahr wieder am Umzug in Zell dabei. Die Teilnahme am Umzug, bzw. das Bauen eines Fasnachtswagens musste finanziert werden, so dass man sich gezwungen sah, eine Einnahmequelle zu erschließen. Man entschloss sich, ab Ende der fünfziger Jahre eine Fasnachtszittig zu drucken und im Dorf zu vertreiben und ab 1962 eine Buurefasnachtsveranstaltung in der Sporthalle durchzuführen. Erst 1965 wurde eine Narrenzunft innerhalb des Sportvereins gegründet und am 11. Februar 1965 wurde das erste Präsidium, mit Präsident Fritz Schleith an der Spitze, gewählt. Der Preismaskenball zur Buurefasnacht entwickelte sich zu einem fasnächtlichen Höhepunkt, an dem neben dem eigenen Präsidium auch das Präsidium der Zeller Fastnachtsgesellschaft und der Zeller Fanfarenzug einmarschierten. Erst im Jahr 1985 beantragten zwölf Mitglieder um den damaligen Präsidenten Werner Tscheulin die Ausgliederung der Narrenzunft aus dem Sportverein, da sich in den Jahren zuvor die Aktivitäten der Narrenzunft immer mehr entwickelten und diese mit den eigentlichen Aufgaben eines Sportvereins nun wirklich nichts mehr zu tun hatten. So kam es am 21. Dezember 1985 zur Gründung der eigenständigen Altbadischen Vogtei. Aus dem bisherigen Präsidenten Werner Tscheulin wurde der Vogt der Altbadischen Vogtei Gresgen.1993 wurde mit den Gresger Fuhrmanne eine eigene Maskengruppe ins Leben gerufen. Nicht nur deshalb war 1993 ein besonderes Jahr für Gresgen. Denn im gleichen Jahr wurde mit Gerhard Heitzmann, als Hürus Gerhard vom Rümmelesbühl, der erste Gresger Fasnachtsregent über Zell. Für die Altbadische Vogtei war dies Anlass genug, eine originalgetreue Kopie des Rümmelesbühlturmes direkt an das Haus ihres Hürus zu bauen. 

Textauszüge aus Uli Merkles Buch “so sin mir”