Mambach

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Die Entscheidung, dass die Mambacher mit einer Fußgruppe am Zeller Umzug mitmachen, fiel am Hemdglunkiball 1983 im Sternensaal so gegen drei Uhr morgens. Für die Feuerwehrmusik war damals klar, dass sie am Fasnachtssonntag zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte am Umzug in Zell teilnehmen. Dem damaligen Vorsitzenden der Feuerwehrmusik, Rudolf Störk,  fiel dann in den frühen Morgenstunden ein, dass es doch etwas hermachen würde, wenn neben der Musik auch andere Mambacher in Zell dabei wären. Da sprach er Renate Ruf an, die zu dieser Stunde auch noch unterwegs war und bat sie, sich der Sache anzunehmen. Das tat sie auch und schaffte es, vom Freitag vor Fasnacht bis zum Fasnachtssonntag eine stattliche Fußgruppe als „die letschte Buure vo Mambach“ an den Umzug zu bringen. Seitdem sind die Mambacher mit der Feuerwehrmusik und einer großen Fußgruppe mit von der Partie – so wird aus einer Schnapsidee eine Tradition.
Die Fasnacht selbst ist in Mambach viel älter. Die 1900 gegründete Feuerwehrmusik veranstaltete immer einen Maskenball, den Hemdglunkiumzug mit anschließendem Glunkiball und die Kinderfasnacht. Bis in die achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts gab es mit dem Dreikönig und dem Sternen zwei Wirtschaften im Dorf, in denen Fasnacht gemacht wurde, dann schloss zuerst der Dreikönig, 2006 dann auch der Sternen.  Die Mambacher können ihre Veranstaltungen inzwischen im eigenen Bürgerzentrum ausrichten.

Vor der Feuerwehrmusik hat der ehemalige Mambacher Männergesangsverein Fasnachtsveranstaltungen ausgerichtet. Am 11. Februar 1899, zum Beispiel, luden die Sänger zur „Fastnachts-Unterhaltung“ in den Sternen ein. Das damalige Plakat versprach ein Programm mit „Soloscenen“, „Couplets“, einem Drama in zwei Akten und einem „Soldatenchor mit Kommando, Trommel und Klavierbegleitung“. Und das für einen Eintritt für Nichtmitglieder von 30 Pfennigen!

Bei den „Fasnachtsfreunden Mambach“ handelt es sich um keine Vogtei, sondern um eine lose Vereinigung, bei der jeder mitmachen kann – womit sich offensichtlich wirklich jeder Mambacher angesprochen fühlt, schaut man sich die riesige und bunte Schar an, die mittlerweile am Zeller Umzug teilnimmt.

Textauszüge aus Uli Merkles Buch “so sin mir”