
Zeitungsartikel vom 07.11.2020 , verfasst von unserem Uli Merkle:
Der Wald um seine Burg ist inzwischen bunt gefärbt. Die dunklen Wolken lassen das Bunte allerdings nur in novembergrauen Tönen erscheinen. Kein Vieh ist mehr auf den grünbraunen Matten zu sehen. Vom Regen der letzten Tage stecken Nebelschwaden zwischen den Bäumen fest. Einige Nebelfetzen wabern aber bis hoch zu ihm auf seine Burg. Die Feuchtigkeit zieht langsam in das alte Mauerwerk ein. Es wird ungemütlich in der Burg Altenstein hoch über dem Angenbachtal.
„´S isch Ölfte Ölfte“, denkt der Hürus wehmütig vor sich hin. Heute wäre sein Tag gewesen. Heute noch würde er als neuer Hürus in die Zeller Stadthalle einmarschieren. Heute würde das Geheimnis um ihn gelüftet. Heute würden ihm die Zeller Fasnächtler zujubeln. Dann wäre ihm seine unwirtliche und zugige Burg ziemlich egal. Dann wäre er in Zell bei seinem Narrenvolk. Dann wäre Fasnacht. Dann würde die Sonne für ihn sowieso scheinen.
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