Bericht Hästräger Workshop
Die Fastnachtsgesellschaft Zell veranstaltete in Kooperation mit dem V.O.N. (Verband Oberrheinischer Narrenzünfte) einen Hästräger-Workshop. Ziel dieser Veranstaltung war es, das Bewusstsein der Zeller Maskenträger für das traditionelle „Fasnacht machen“ weiter zu verstärken. Als Leiter des Workshops konnte man Theo Schinder, seines Zeichens Narrenmeister des V.O.N. gewinnen.
Die ca. 60 Maskenträger, und somit je eine Abordnung jeder Zeller Maskengruppe sowie deren jeweilige Vögte, trafen sich an passender Stelle – nämlich dem Wagenbauschopf der Vogtei Paradies. Alle waren gespannt auf das, was in den nächsten anderthalb Stunden mit Ihnen erarbeitet werden würde. Zunächst stellte Schindler jedoch den Verband, dessen Aufgabengebiete und die geografische Aufgliederung vor. Danach gings dann in die aktive Arbeit „was bedeutet Fasnacht für mich?“. Hierbei wurde gefiltert, kategorisiert und diskutiert. „Wie vereine ich Spaß, Freude, aber auch Tradition? Wie kann ich althergebrachtes mit der Moderne vereinen? Aber was verwässert unsere traditionelle Fasnacht total?“ Vielerlei Möglichkeiten wurden andiskutiert. Natürlich blieb auch von beiden Seiten das ein oder andere kritische Wort dazu nicht aus. Schindler brachte in diesem Zusammenhang negative Tendenzen mit Techno-Wagen, der „adidas-„ und „Blechbecher-Zunft“, etc. ins Gespräch. Vom meisten der genannten Beispiele distanzierten sich die jungen Zeller Narren deutlich, doch auch einiges wurde hin und her diskutiert.
Besonders rührend war dabei eine Szene wo ein junger Maskenträger sozusagen eine Brandrede hielt, wie sehr die Zeller diese Tradition mit Stolz tragen und auch weiterhin bereit sind, ihre Arbeit und ihr Wissen in diese so wichtige kulturelle Sache zu stecken. Die Szene endete mit stürmischem Applaus aller Anwesenden.
Schindler führte nochmals an, wie schützenswert das Brauchtum, welches sich über Jahrhunderte entwickelt hat, ist und dass jedes im Verband aufgenommene Häs in einem „Häsbuch“ eingetragen ist. Den meisten im Publikum war diese Tatsache unbekannt. Festgelegt wurde, dass die FGZ dies mit den einzelnen Maskengruppen aufarbeitet. Zum Schluss betonte Schindler nochmals, sehr stolz auf die Fastnachtsgesellschaft Zell und deren angegliederten Vogteien zu sein und wünschte sich eine weiterhin so nahe Zusammenarbeit. Präsident Peter Mauthe, sowie die beiden Organisatorinnen Sabine Rudiger und Andrea Köpfer zeigten sich mit dem Verlauf des Abends sowie den gesetzten Anregungen zufrieden. Nach all dem anstrengenden „Unterrichtsstoff“ wurde bei Bier und Wurst noch lange angeregt diskutiert.