Ankewiiber

seit 1627

Das Leben war früher auch für die Bauern in Riedichen hart. Um ihr bescheidenes Einkommen aufzubessern, stampften sie Butter nicht nur für den Eigenbedarf. In aller Regel war dies die Aufgabe der Frauen, die dann die Butter (de Anke) immer am Freitag und Samstag an die Kundschaft in Atzenbach und Zell verkauften. Bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts war das so. Die Riedicher Maskengruppe der Ankewiiber erinnert heute an diese Bauersfrauen, die Woche für Woche mit einer Zaine voll Anke ins Tal hinab gingen, um ihre Butter an den Mann, bzw. an die Frau zu bringen.

Bereits im Gründungsjahr der Bergvogtei Riedichen 1973 wurden die Ankewiiber ins Leben gerufen. Pate war wieder einmal der damalige FGZ-Präsident Hans Fräulin, der die Riedicher bei der Gestaltung dieser traditionellen Figur beriet.

1977 konnten die Ankewiiber am Riedicher Chappeobe ihr neues Kostüm erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Der Entwurf stammt von Kurt Winkler. Die Maske selbst zeigt das freundliche, buttergelbe Gesicht einer Bäuerin mit leuchtend roten Wangen. Mit dabei haben die Ankewiiber, getreu dem Original, immer eine Zaine voll mit Ankeschnitte, die bereitwillig an Besucher und Zuschauer verteilt werden. Auch der eine oder andere Schnaps wird ausgeschenkt.

Textauszüge aus Uli Merkles Buch “so sin mir”