Die “Innegmei ” könnte die älteste „innerstädtische“ Vogtei in Zell überhaupt sein. Leider kann dies jedoch bis zum heutigen Tage nicht erwiesen werden.
Bis Ende der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts hat man allerdings noch von der Gemeinde Innertal oder Innental gesprochen. Der erste schriftliche Beweis für die Existenz der Innegmei stammt erst aus dem Jahr 1936, als auch die Innegmei an der legendären Heugumberfasnacht teilgenommen hat. Aus früheren Jahren gibt es keine Aufzeichnungen. Nicht zuletzt deshalb, weil es in der Innegmei – im Gegensatz zu den anderen Vogteien – keine zahlenden Mitglieder gab. Somit gab es keine offizielle Kasse, keine Generalversammlung, keine Protokolle.
Die Innegmei hat ihr Territorium ab Beginn der Ochseschlucht (Haus Polster-Kiefer) entlang der Alten Straße bis zur Roten Fabrik und bis hinunter zum ehemaligen Kanal der Webi. Keimzelle der Innegmei war die Quenzi. Das Rathaus der Innegmei war das Gasthaus Hirschen in der Ochseschlucht. Seit dem Bestehen der Fasnachtsgmei bis zur Hirschen-Schließung im Jahr 1969 fanden hier die Chappeobende der Innegmei statt. Danach haben sich die Innegmeier das Gasthaus Schwanen als Rathaus auserkoren. Aber auch das schloss im Jahr 1979. So ernannte man das Wirtshaus Kranz, mitten in der Mittelstadt, zum Rathaus, bevor man 1983 ins Gasthaus zum Wilden Mann wechselte.
Ab 1949, bis in die siebziger Jahre hinein, hatte die Innegmei auch eine eigene Schnitzelbank und in dieser Zeit wurde auch das Frauenrecht begangen. Dazu trafen sich die Innegmei-Frauen immer am ersten Samstag nach Aschermittwoch.
Selbstverständlich hatte die Innegmei auch immer einen Umzugswagen, der teilweise unter extremen Bedingungen im Freien am Kanal bei der Quenzi gebaut werden musste. Da kam es mehr als einmal vor, dass die Farbe am Pinsel einfror, bevor sie an der richtigen Stelle des Wagens angebracht werden konnte. Ab 1980 wurden die Arbeitsbedingungen etwas verbessert, als man die Möglichkeit hatte, den Umzugswagen in der Sägerei Kerner in der Riedicherstraße (heutiges Recyclinghof-Areal) zu bauen. Ab 1986 baute die Innegmei dann leider keinen eigenen Umzugswagen mehr, bis dann das eigentlich Unmögliche geschah: Am Ölfte Ölfte 2008 kam ein waschechter Innegmeier die Treppe herunter. Der Amtsantritt von „Hürus Giovanni vo de Innegmei“ spornte die kleine Gemeinde, die im wesentlichen noch aus Vogt Uli Elsner und einer Schar „Wäschwiibern“ bestand, so an, dass sie mit einem tollen Wagen beim Umzug dabei waren.
Textauszüge aus Uli Merkles Buch “so sin mir”