Die Gründung der Möhregeister im Jahre 1972 ist einem Problem zu verdanken, das die Vogtei Paradies damals hatte. Allerdings handelte es sich dabei um ein Luxus-Problem: Zu viele Leute wollten am Umzug auf dem Wagen mitmachen und diese mussten irgendwie auch untergebracht werden. Lange hatte man über Figuren für eine Maskengruppe nachgedacht und sich schließlich, in einer “Kampfabstimmung” knapp für die Möhregeister entschieden. Die Idee zu dieser Figur hatte einmal mehr FGZ-Präsident Hans Fräulin. Die Maske ist nach einem Entwurf von Kurt Winkler geschnitzt. Das Häs selbst bestand bis 1992 aus grün bedrucktem Leinenstoff, auf dem Tannenzapfen aufgenäht waren. Seit 1993 besteht das Häs aus unzähligen, blätterförmigen Filzflecken in verschiedenen Grüntönen. Die Masken selbst wurden nicht verändert.
Im dichten Wald am Zeller Hausberg, der Hohen Möhr, geht, so berichtet die Sage, der Geist des wilden Bulach um. Wenn der Wind durch die Baumwipfel pfeift und die Stämme beim Wiegen laut ächzen, erzählte man den Kindern, dass diese Geräusche vom Geist des wilden Bulach stammen. Tatsächlich gab es einen Förster Bulach. Er war der letzte vorderösterreichische Revierförster in Zell. Der Förster Bulach galt als ein äußerst strenger Mann und mancher Wilderer oder Holzdieb hatte mächtig Angst vor ihm. Es ist also kein Wunder, dass man selbst nach dessen Tod, wenn man alleine im Möhrenwald unterwegs war, meinte, den Bulach zu hören oder gar zu sehen.
Bei der Gründung konnten sechs Möhregeister-Häs präsentiert werden. Bereits 1974 kamen Kinder und Jugendliche dazu. Die Maskengruppe besteht aus elf aktiven Möhregeistern und einer Kinder- und Jugendgruppe von 30 kleinen Möhregeistern.
Textauszüge aus Uli Merkles Buch “so sin mir”