Die Füürige Marcher sind in Zell neben den Schrätteli die einzige Maskengruppe, die keiner Vogtei angehört. Die Gestalt beruft sich auf eine Sage aus dem Zeller Bergland: In manchen Nächten spuken auf den Wiesen und Äckern brennende kleine Männer. Es sind die Seelen jener Verstorbenen, die zu Lebzeiten Mark- und Grenzsteine versetzt haben, um durch diesen Betrug ihre eigenen Grundstücke zu vergrößern. Das illegale Versetzen von Marksteinen war ein schweres Vergehen und wurde hart bestraft, dennoch gab es immer wieder solche Fälle. Das Wort Marcher war früher der Begriff für Landvermesser oder Marksteinsetzer. Diese brennenden Männlein können sich in Windeseile von einem Ort zum anderen bewegen und setzen sich Menschen, die etwas auf dem Rücken tragen, auf deren Last. So ging es einem Bauern aus Freiatzenbach, der mit einem Sack Mehl auf dem Rücken von der Zeller Mühle kommend auf dem Heimweg war. Ihm sprang ein füürige Marcher auf den Mehlsack, der dann immer schwerer wurde. In Freiatzenbach angekommen, sah seine Frau den brennenden Mann, der daraufhin plötzlich verschwand.
Die Maskengruppe der Füürige Marcher ist 1993 entstanden als einige junge Zeller den Wunsch hatten, mit einer eigenen Gruppe die Zeller Fasnacht zu bereichern. Unterstützung erhielt man von Hans Fräulin, der mithalf, diese Maskengruppe mit einem direkten Bezug zur lokalen Geschichte, bzw. Sagenwelt ins Leben zu rufen. Das Häs besteht aus hunderten von Flämmli aus Filz, in den Farben des Feuers, rot und gelb. Auch in der Maske selbst wiederholen sich diese Farben.
Offiziell vorgestellt wurden die Füürige Marcher am Ölfte Ölfte 1994 in der Stadthalle. Die Gruppe von zwölf Maskenträgern wurde vom ersten Vorsitzenden Ralf Behringer geleitet. 1996 wurde die Gruppe um weitere aktive Mitglieder erweitert.
Internetauftritt: www.fueuerigemarcher.de
Textauszüge aus Uli Merkles Buch “so sin mir”