Am 9. Februar 1936 war’s, als sich Albert Trefzger auf den Weg von der Liebeck ins Grönland machte, um dort, im Wilde Ma, an einer Sitzung der Fastnachtsgesellschaft teilzunehmen. Groß war das „Hallo“ in der närrischen Runde, als Präsident Carl Rümmele den ersten Liebecker Bürgermeister begrüßte. Nach etlichen Ta-Hü-Rufen wurde von den Vertretern der anderen Gemeinden und der Fastnachtsgesellschaft der Narrenmarsch gesungen und kräftig einer „gezwitschert“: Das war die Geburtsstunde der Vogtei Sunneland, so wie die Chronik dies berichtet.
Jedoch wurde erst ein Jahr später ein Name für die Liebecker gefunden: Man nannte sich fortan Außengemeinde Sonnenland.
Mangels einer eigenen Wirtschaft im Sonnenland wurde der Adler in der Bahnhofstraße als Sonnenländer Rathaus auserkoren. Dort fanden, bis zu dessen Schließung 1971, alle Gmeiobende statt. Seit 1973 ist der Löwen das Rathaus der Sunneländer, die sich seitdem Vogtei Sunneland nennen.
Bis heute hat die Vogtei Sunneland übrigens keinen Vereinsstatus. Nur der Vogt ist gewählt – und der Kassierer. Auf Lebzeiten. Das war’s dann auch schon. Auch sonst gibt sich die Vogtei eher anarchistisch: keine offizielle Vorstandschaft, keine Statuten, keine Generalversammlung.
Legendär sind die Sommernachtsfeste, die die Sunneländer ab den frühen fünfziger Jahren bis 1996 in der Liebeck veranstalteten. Unter freiem Himmel gab es mitten in der Liebeck jeweils im Hochsommer ein zweitägiges Fest mit Tanzmusik, Frühschoppenkonzert, Kinderbelustigungen sowie Bar und Kaffeestube. Im Volksmund einfach s’Garagefescht genannt.
Textauszüge aus Uli Merkles Buch “so sin mir”