Geschichte

seit 1627

Nachweislich seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts gibt es in Zell eine Fasnachtszittig. Ursprünglich war es eine Art Schnitzelbank, die, nach Basler Vorbild, das lokale Geschehen in Zell in Reimform glossierte.

Diese Art der Veröffentlichung von lustigen Gegebenheiten oder persönlicher Missgeschicke erfreute sich immer großer Beliebtheit – wenn auch nicht immer bei den derart Glossierten. Nicht zuletzt deshalb gibt es den Spruch: „Pass uf, suscht bringe sie di no in de Fasnachtszittig!“ Auch waren diese Schnitzelbänke oder Narrenzeitungen ein Ventil der Narren, ihren Unmut gegenüber der Obrigkeit los zu werden.

Die Schnitzelbänke sind im Übrigen aus den Büttenreden des rheinischen Karnevals entstanden. Die ersten Büttenreden wiederum sind im Jahr 1797 in Köln nachzuweisen, damals als Spottverse gegen die französischen Revolutionstruppen, die das Rheinland besetzten und gegen das 1795 verhängte absolute Karnevalsverbot.

Die Zeller Fasnachtszittig hat seit Mitte der 1930er Jahre das Format einer Tageszeitung. 1974 wurde der Name von „Narre-Zittig“ auf „Zeller Fasnachtszittig“ geändert.

Die Zeller Fasnachtszittig erscheint immer am Fasnachtssamstag und wird von Haus zu Haus verkauft. Nach Fasnacht kann die Fasnachtszittig noch im Zeller Tourismusbüro erworben werden. Der Erlös der Zeitung hilft mit, die Fasnacht allgemein zu finanzieren.