Schwyz

seit 1627

Die Schweiz liegt äne am Bach. Im Fall der Eidgenossenschaft ist mit Bach der Rhein gemeint. Im Fall der Vogtei Schwyz meinen wir die Wiese. Das heißt, alles was in Zell links, bzw. südlich der Wiese liegt gehört zur “Vogtei Schwyz”. Ausnahme: Freiatzenbach. Das ist Hoheitsgebiet der Grönländer. Die Vogtei Schwyz erstreckt sich also vom Grendel bis zur Wiesenbrücke beim Feuerwehrheim und ist mit Abstand die geographisch längste Zeller Vogtei. Wie lange es die Schwyzer schon gibt, lässt sich nicht genau feststellen. Der erste Beleg über die Existenz der Vogtei Schwyz stammt aus dem Jahr 1930, nämlich eine Schwyzer Fasnachtszeitung vom 20. Januar 1930 mit der aufreißerischen Schlagzeile: „Schissibibbihaja (Funkspruch) Vergangene Nacht wurde die Kasse der Fastnachtsgesellschaft geraubt. Den unbekannten Tätern fielen mehrere 1000 Mark in die Hände!“
Bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts war der Chappeobe auch gleichzeitig die jährliche Generalversammlung der Vogtei, das heißt, eine ordentliche Mitgliederversammlung mit Rechenschafts- und Tätigkeitsberichten, Entlastungen und Neuwahlen. Nach diesem „offiziellen“ Teil wurde der Bürgernutzen verputzt. Anschließend gab es noch eine humoristische Einlage und den Besuch des Prinzen bzw. des Hürus. So war es über Jahre hinweg üblich, dass fast immer ein neuer Bürgermeister gewählt wurde, der sich, je nachdem wie hoch es beim anschließenden „inoffiziellen“ Teil herging, seiner Wahl am nächsten Tag nicht mehr unbedingt so bewusst war. So lässt es sich erklären, dass es heute nicht mehr möglich ist, die Schwyzer Bürgermeister vollständig wiederzugeben. Erst ab dem Jahr 1967 kehrte mit der Wahl von Bürgermeister Bernhard Huck Kontinuität ein: Bernhard Huck führte die Schwyzer als Bürgermeister, später als Vogt, 27 Jahre lang bis 1994.
Seit ihrem Bestehen sind die Schwyzer alljährlich mit einem Fasnachtswagen am Umzug dabei. Bis zum Abriss des Schlachthauses konnten sie ihren Wagen auf dem dortigen Gelände bauen. Später stellte der Schlageter Buur, selbst aktiver Schwyzer, Platz für Lager- und Baumöglichkeiten zur Verfügung. Nach einer weiteren „Gastunterkunft“ auf dem Firmenareal von Aktivmitglied Günther Karle, können die Schwyzer seit 2009 nun endlich einen Wagebauschopf  ihr Eigen nennen. 

Textauszüge aus Uli Merkles Buch “so sin mir”