1981 war für die Schänzlevogtei Adelsberg die Zeit gekommen, sich den Wunsch nach einer eigenen Maskengruppe zu erfüllen. Lange wurde darüber nachgedacht, was man denn darstellen könne. Von Lilo Steinebrunner kam der Vorschlag, die Adelsberger Hühner zu verkörpern, die ehemals den zweifelhaften Ruf hatten, Eier mit zwei Dotter zu legen. Dieser Vorschlag wurde heftig diskutiert, aber Lilo Steinebrunner war gut vorbereitet und hatte bereits Skizzen von ihrer Idee angefertigt, und sie verstand es wortgewandt, die Mitglieder der Schänzlevogtei zu überzeugen. Dies war die Geburt der Adelsberger Zweidotter.
Zweidotter ist eigentlich ein weniger charmanter Übername für die Adelsberger. Er stammt aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, als die Adelsberger Landfrauen auf dem Wochenmarkt in Zell ihre Waren feilboten. Mit den Landfrauen aus dem Markgräfler Land hatten sie eine unliebsame Konkurrenz, die in aller Regel bessere Ware, unter anderem größere Eier im Angebot hatten. Um diesen Nachteil wett zu machen, riefen die Adelsberger Marktfrauen „Chaufet unsi Eier, unsi Eier hän zwei Dotter“. Dies brachte ihnen zumindest kurzfristig einen Verkaufserfolg, langfristig aber den Übernamen Zweidotter ein. Gleich zu Beginn schafften sich die Adelsberger sechs Häs an – einen stolzen Hahn mit fünf Hennen. Mit ihrem bunten Gefieder sind sie eine schöne und farbenfrohe Bereicherung für jeden Narrenumzug.
Textauszüge aus Uli Merkles Buch “so sin mir”